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Der visionäre Künstler und zweifache Oscar-Preisträger, der US-amerikanische Visuellen-Effects-Techniker Phil Tippett, hat einige der erstaunlichsten Sequenzen im zeitgenössischen Kino gestaltet, von Star Wars bis Jurassic Park. Das Locarno Film Festival ehrt ihn mit dem Vision Award Ticinomoda, einem Preis, der Persönlichkeiten gewidmet ist, die mit ihrer Arbeit hinter den Kulissen die Horizonte der filmischen Vorstellungskraft erweitert haben. Die Zeremonie findet am Donnerstag, 5. August, auf der Piazza Grande statt, gefolgt von einem Gespräch mit dem Publikum am Freitag, den 6. August, im Forum @Rotonda by la Mobiliare und der Vorführung zweier unvergesslicher Filme aus seiner Karriere mit dem Regisseur Paul Verhoeven: RoboCop (1987) und Starship Troopers (1997) und die Weltpremiere von Mad God, ein Projekt, an dem Phil Tippett seit vielen Jahren arbeitet und mit neuen Techniken und Lösungen experimentiert.
Die 74. Ausgabe des Locarno Film Festival feiert eine legendäre Figur in der Geschichte der visuellen Effekte, Phil Tippett, ebenfalls Regisseur und Gründer des Tippett Studios. Er gewann zwei Oscars für die visuellen Effekte von Star Wars: Episode VI - Return of the Jedi (Richard Marquand, 1983) und Jurassic Park (Steven Spielberg, 1993). In den 1980er Jahren erfand er die Go-Motion-Technik und wurde dann zu einem Virtuosen der Computergrafik, gerade bei den Dinosauriern, die für Spielbergs Film entstanden. Tippetts gekonnte Verwendung traditioneller Techniken und seine Vorreiterrolle auf dem Gebiet der digitalen visuellen Effekte haben den bekanntesten Fantasy-Welten unserer Zeit Leben eingehaucht. Dazu gehören zum Beispiel Indiana Jones and the Temple of Doom (Steven Spielberg, 1984), StarShip Troopers (Paul Verhoeven, 1997), Jurassic World (Colin Trevorrow, 2015) und der Twilight-Saga (2008-2012).
Giona A. Nazzaro, künstlerischer Leiter des Locarno Film Festival: «Für Phil Tippett gibt es ein Vorher und ein Nachher. Von Star Wars an verdankt das gesamte Fantasy-Kino seinem kreativen Genie sehr viel. Mit seiner Vorstellungskraft und seinem hohen handwerklichen Können hat er die Lehren von Ray Harryhausen mit den fortschrittlichsten digitalen Techniken verwoben und eine Bildsprache erschaffen, die den neuen Herausforderungen filmischer Narration gerecht wird. Wie er auch in Mad God, einem Film, der auf dem Filmfestival von Locarno seine Weltpremiere haben wird, zeigt, ist Tippett nicht nur ein Schöpfer im Dienste der künstlerischen Vision anderer, sondern ein kompletter, innovativer, visionärer Schöpfer, der in der Lage ist, das Kino in all seinen Formen neu zu denken.»
Der Vision Award Ticinomoda 2021 wird am Donnerstagabend, 5. August, auf der Piazza Grande verliehen. Zwei Filme, die symbolisch für seinen Beitrag zum spektakulären Kino stehen, werden während der 74. Ausgabe des Festivals zu sehen sein:
Darüber hinaus wird es während der 74. Ausgabe möglich sein, Mad God zu bewundern, der als Weltpremiere in der Sektion Fuori concorso präsentiert wird: eine sinnliche und spektakuläre Reise durch ein dystopisches Universum, das auf der großen Leinwand in seiner ganzen Vorstellungskraft explodieren wird.
Am Freitag, 6. August um 10.30 Uhr findet im Forum @Rotonda by la Mobiliare zudem ein Publikumsgespräch mit Phil Tippett statt.
Die 74. Ausgabe des Locarno Film Festival findet vom 4. bis 14. August 2021 statt. Das Festivalteam arbeitet unter strikter Einhaltung der Gesundheitsvorschriften an einer physischen Ausgabe der Veranstaltung. Das Festival behält sich das Recht vor, bei Bedarf organisatorische Änderungen vorzunehmen, die zu gegebener Zeit den Medien und der Öffentlichkeit bekannt gegeben werden.
Phil Tippett, der Gründer des Tippett Studios und Pionier im Bereich der visuellen Effekte, hat Generationen von Zuschauern und Filmemachern mit seinen Kreationen für die Leinwand verzaubert und inspiriert. Seine Karriere im Bereich der visuellen Effekte erstreckt sich über mehr als 35 Jahre. Er erhielt zwei Oscars von insgesamt sechs Nominierungen, einen BAFTA, zwei Emmys und die prestigeträchtigen Winsor McCay und Georges Méliès Awards.
1975 wurde er von George Lucas beauftragt, eine Stop-Motion-Miniaturschach-Szene für Star Wars: Episode IV - A New Hope (1977) zu kreieren. Seit 1978 leitete er das Animationsteam von Industrial Light and Magic, das ikonische Figuren zum Leben erweckt hat, wie Tauntaun und die Imperial Walkers in Star Wars: Episode V - The Empire Strikes Back (Irvin Kershner, 1980).
Tippetts Karriere umfasst einige der Meilensteine in der Geschichte der modernen visuellen Effekte: von den mittlerweile ikonischen Kreaturen in Star Wars über die revolutionäre Verbindung von digitaler Technologie mit Stop-Motion (eine Erfindung, die er "Go-Motion" nannte) in Filmen wie RoboCop bis hin zu den Dinosauriern in Jurassic Park, die ihm einen Oscar eingebracht haben, und den Rieseninsekten in Starship Troppers. Zu den zahlreichen Filmen, an denen er mitgearbeitet hat, zählen auch Indiana Jones and the Temple of Doom (Steven Spielberg, 1984), Willow (Ron Howard, 1988), Tremors 2: Aftershocks (Steven Seth Wilson, 1995) und The Haunting (Jan de Bont, 1999).
Auch im 21. Jahrhundert ist Phil Tippett weiterhin Innovator und Pionier. Kürzlich hat er eine multidimensionale Attraktion in einem Erlebnispark in China geplant und realisiert, die vom Film Xi you ji: Da nao tiang gong (The Monkey King: Havoc in Heaven‘s Palace, Soi Cheang, 2014) inspiriert ist. Derzeit arbeitet er an der gefeierten Disney-Serie The Mandalorian (2021) und hat darüber hinaus gerade Mad God (2021) fertiggestellt.