Press Release  ·  24 | 01 | 2017

L’immagine e la parola: ein Wochenende im Universum des Edoardo Albinati

Edoardo Albinati

Content language:

EN

IT

DE

FR

Der italienische Schriftsteller und Drehbuchautor Edoardo Albinati steht im Zentrum der fünften Ausgabe des Frühlingsevents L’immagine e la parola des Locarno Festival (10. bis 12. März). Als scharfsinniger Beobachter des Zeitgeschehens und Meister der filmischen Erzählkunst hat Edoardo Albinati für das Festival ein Programm zusammengestellt, mit dem er dem Publikum durch Filme und persönliche Auftritte seine kreative Phantasie näherbringen sowie die Beziehung zwischen dem geschriebenen Wort und dem Film aufzuzeigen soll.

Edoardo Albinati (Rom, 1956) gewann 2016 mit La scuola cattolica den begehrten italienischen Literaturpreis Premio Strega. Der Roman wird bereits in verschiedene Sprachen übersetzt und handelt von einer wahren Begebenheit, welche die 70er Jahre in Italien massgeblich beeinflusste: das Massaker von Circeo, dessen Haupttäter die gleiche Schule besucht hatten wie der Autor. Es ist eine scharfsinnige Analyse der damaligen Erziehungsmethoden, verstörend und erbarmungslos, in einer Zeit, da die vorherrschende Rolle der Männer und die dominante Vaterfigur in der Gesellschaft zu wanken begann. Erziehung und soziale Konflikte spielten in den Werken Albinatis stets eine grosse Rolle. Seit Jahren unterrichtet er persönlich im Gefängnis von Rebibbia in Rom. Diese Erfahrung schlug sich in seinem Roman Maggio Selvaggio nieder, der ihn bei einem breiten Publikum bekannt machte.   

Mit dem Kino verbindet ihn eine langjährige Zusammenarbeit, angefangen mit dem Roman Tuttalpiù muoio, den er gemeinsam mit dem Schauspieler Filippo Timi schrieb. Auch arbeitete er an verschiedenen Drehbüchern mit wie Tale of Tales von Matteo Garrone oder Fai bei sogni von Marco Bellocchio. Der Kinofilm steht im Mittelpunkt seiner Ausdruckskraft als Autor, und seine Leidenschaft gilt besonders dem Film noir, den Schriftstellern der 70er Jahre und den Filmen, die das kollektive Bewusstsein geprägt haben.

Carlo Chatrian, künstlerischer Direktor des Locarno Festival: „Er ist Drehbuchautor, Erzieher, Reporter, Dramaturg, Fernsehautor... Edoardo Albinati bewegt sich auf so vielen und so unterschiedlichen schriftstellerischen Terrains, dass es einem beinahe den Atem verschlägt. Und tatsächlich atemberaubend ist sein jüngstes Werk La scuola cattolica, sowohl in seiner thematischen Komplexität als auch durch seine Experimentierfreudigkeit. Es ist mehr als ein Buch, es ist eine Welt, es ist die anthropologische Radiographie einer ganzen Generation, der seinen. Deshalb entstand in uns der Wunsch, weiter in das Universum dieses Schriftstellers vorzudringen, ihn zu bitten, uns mit ein paar Filmen und einigen Weggefährten einen Einblick zu gewähren. Wir stehen zwar erst am Anfang, doch wir sind überzeugt, dass sein Wort, seine Stimme, seine Auswahl an Werken uns ebenso stark überraschen und mitreissen werden wie seine Bücher oder Filmskripts.“

Die fünfte Ausgabe von L’immagine e la parola erfolgt unter der künstlerischen Leitung von Carlo Chatrian und wird von der Filmkritikerin Daniela Persico kuratiert ist Teil des Frühlingsprogramms Primavera Locarnese. Nähere Informationen zum Programm und den Gästen werden am 20. Februar an der Pressekonferenz in Locarno bekannt gegeben werden.

An den Masterclasses sowie L’immagine e la parola beteiligt sich auch das Laboratorio di Adattamento Cinematografico der Tessiner Filmhochschule CISA in Zusammenarbeit mit TorinoFilmLab vom Freitag, 10. März bis Mittwoch, 15. März.