Content language:
Der neue künstlerische Leiter des Locarno Film Festivals heisst Giona A. Nazzaro. Der Verwaltungsrat des Locarno Film Festivals hat ihn am Mittwoch, 4. November 2020 einstimmig gewählt.
Giona A. Nazzaro ist seit 2016 Leiter der Kritikerwoche des Internationalen Filmfestivals Venedig und gehört zur Auswahlkommission des Internationalen Filmfestivals Rotterdam (IFFR). Er wurde 1965 in Zürich geboren und studierte deutsche und englische Literatur an der Universität Napoli, wo er 1990/1991 diplomiert wurde. Von 2010 bis 2020 war er Programmer und Kurator für das Festival Visions du Réel (Nyon). Er hat mit dem Locarno Film Festival von 2009 zu 2019 als Moderator zusammengearbeitet. Giona A. Nazzaro war zudem für verschiedene Filmfestivals tätig, namentlich das Torino Film Festival, das Festival internazionale di Roma und das Festival dei Popoli von Florenz. Zudem ist er Autor und Kurator von Monografien über Regisseure wie Gus Van Sant, Spike Lee und Abel Ferrara. Er hat in Italien Studien zum Hongkong-Kino lanciert und mehrere Publikationen geleitet. Nazzaro beschäftigt sich seit langem mit neuen Technologien in Film und Kunst. Er lehrt Media Design and Multimedia Arts an der NABA (Accademia di Belle Arti) und arbeitet als Journalist für zahlreiche italienische und internationale Medien. Er ist auch Mitglied der Eidgenössischen Filmkommission EFiK.
Präsident Marco Solari erklärt: "Mit Giona A. Nazzaro haben wir eine Persönlichkeit gewinnen können, die perfekt das künstlerische Profil des Locarno Film Festivals wiedergibt Er ist hoch kompetent,, kennt unser Festival seit vielen Jahren aus nächster Nähe und ist geeignet, die zukünftigen digitalen Innovationsprojekte des Festivals voranzutreiben und umzusetzen Ausserdem besitzt er genau die richtige Mischung aus weltoffener Mentalität und starker Verankerung im Tessin und in der Schweiz."
Giona A. Nazzaro kommentiert seine Ernennung: "Es freut mich, das Locarno Film Festival leiten zu dürfen, das sich schon immer für den Autorenfilm und für Qualität im Film stark gemacht hat. Das Festival ist ein wichtiges Laboratorium für die Zukunft des bewegten Bildes geworden. Ich werde mich sogleich an die Arbeit machen und hoffe, dass wir die Piazza Grande, Herzstück des Festivals, für die nächste Ausgabe wieder öffnen können."
Giona A. Nazzaro wird sein neues Amt als künstlerischer Leiter des Locarno Film Festivals am 1. Januar 2021 antreten. Ab sofort und bis Ende Jahr ist er an der Seite der interimistischen Leiterin Nadia Dresti tätig, die diese Aufgaben anschliessend abgibt. Die Koordination von Locarno Pro wird von Nadia Dresti bis auf weiteres fortgeführt.
Die 74. Ausgabe des Locarno Film Festivals findet vom 4. bis 14. August 2021 statt. Die genauen Modalitäten werden bekanntgegeben, sobald die gesundheitliche Lage und die behördlichen Massnahmen entsprechende Entscheidungen zulassen.
Giona A. Nazzaro (Zürich, CH). Leiter der Kritikerwoche des Internationalen Filmfestivals Venedig. Mitglied der Auswahlkommission des IFFR – International Film Festival Roterdam (2020). Programmer und Kurator im Auswahlkomitee von Visions du Réel von Nyon (2010-2020). Mitarbeiter des Locarno Film Festivals. Er arbeitete als Programmer und als Mitglied des Auswahlkomitees zudem für folgende Filmfestivals: Torino Cinema Giovani, Festival dei Popoli, Festival Internazionale del Film di Roma. Er konzipierte und kurierte die Ausstellung Il di/segno del cinema (Cagliari, 2015) im städtischen Museum Musei civici di Cagliari. Ausserdem arbeitete er als Autor und Kurator an Monografien zu Gus Van Sant, Spike Lee und Adel Ferrara und lancierte das Studium des Hongkong-Kinos in Italien mit den Publikationen Il cinema di Hong Kong - Spade, kung fu, pistole, fantasmi (Le mani, 1997), John Woo - La nuova leggenda del cinema d'azione (Castelvecchi, 2000) und Il dizionario dei film di Hong Kong (Universitaria Editrice, 2005). Seine Publikation Action – Forme di un transgenere cinematografico (Le mani, 2000) wurde mit dem Preis Barbaro / Filmcritica ausgezeichnet. Nazzaro veröffentlichte ausserdem eigene Kurzgeschichten im Band A Mon Dragone c’è il Diavolo (Perdisa Pop, 2010). Er ist Mitglied des Sindacato Nazionale Critici Cinematrografici Italiani (SNCCI), Journalist und Autor, schreibt regelmässig für Ilmanifesto, Film Tv, Micromega und andere Medien. Er war Mitbegründer des wöchentlichen Filmmagazins Sentieri selvaggi. Er ist auch Mitglied der Eidgenössischen Filmkommission EFiK.