Press Release  ·  28 | 05 | 2020

Open Doors Hub und Lab: Diese Projekte wurden für Locarno 2020 ausgewählt

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Seit 18 Jahren dreht sich bei der Sektion Open Doors alles um die Entdeckung und Unterstützung des Filmschaffens aus den Ländern des globalen Süden und Ostens. Es ist deshalb nur natürlich, dass Open Doors in der Initiative «Locarno 2020 – For the Future of Films», die sich der Zukunft der Filmindustrie widmet, einen festen Platz erhält. Die Open Doors-Programme werden für Fachpersonen der Filmindustrie im Netz durchgeführt. Der Fokus richtet sich im August erneut auf Südostasien, mit acht Projekten und neun Produzentinnen und Produzenten aus Laos, Kambodscha, Thailand, Vietnam, Myanmar, Indonesien, Malaysia, den Philippinen und der Mongolei. Die Auswahl umfasst mehrere Vorpremieren von bedeutenden Filmschaffenden.

Jahr für Jahr richtet die Sektion Open Doors ihre Scheinwerfer auf Filmschaffende und Filme in Ländern der südlichen und östlichen Hemisphäre, um erstarkende, kollaborative und unabhängige Filmszenen in ihrer Entwicklung zu unterstützen. Open Doors bildet einen Schwerpunkt der einmaligen Initiative «Locarno 2020 – For the Future of Films». Die Sektion beweist jedes Jahr aufs Neue, dass die ersten Schritte in der Geschichte eines Projekts und einer nachhaltigen künstlerischen Laufbahn oft im direkten Austausch mit den Vertreterinnen und Vertretern der Filmindustrie liegen. Davon zeugen u.a. Mati Diop, Open Doors Grant 2012 und Grosser Preis des Festivals von Cannes 2019, oder der junge Pakistani Hamza Bangash, Open Doors 2018 und Award for Excellence am Busan International Film Festival 2019. Für seinen Kurzfilm Dia hat er 2020 zudem den Locarno Shorts Weeks Award gewonnen, den Hauptpreis des winterlichen Online-Fensters der Pardi di domani.

Lili Hinstin, künstlerische Leiterin des Locarno Film Festivals: «Die Sektion Open Doors hat sich in den letzten Jahren als beeindruckendes Labor erwiesen, in dem mit neuen Unterstützungsformen für das Kino aller Breitengrade experimentiert werden kann. Dank den Projekten, die hier jedes Jahr aufs Neue realisiert werden, kann das Locarno Film Festival dazu beitragen, dass mehr oder weniger sichtbare Vertriebsbarrieren und kulturelle Grenzen abgebaut, neue Talente entdeckt und wertvolle Filme fertiggestellt werden. Die Idee, im Rahmen von Locarno 2020 einen Wettbewerb wie The Films After Tomorrow – der sich an Filme in der Entstehungsphase richtet – zu lancieren, entstand dank der wertvollen Lehren, die sich aus der Erfahrung von Open Doors ziehen lassen und dank des mutigen Entdeckergeistes dieser Sektion.»

Durchführung im Netz
Wie andere Initiativen von Locarno 2020 wird auch Open Doors eine spezielle Ausgabe im Netz erleben. Die Protagonistinnen und Protagonisten des Hub (internationale Koproduktions-Plattform) und des Lab (Produktionsworkshop) werden sich online in spezifischen Foren treffen und ihre Projekte den Fachpersonen der internationalen Filmindustrie vorstellen können. Diese individuellen Meetings finden während der ersten Woche von Locarno 2020 statt, vom 6. bis 11. August.

Die ausgewählten Projekte
Open Doors 2020 beleuchtet den grossen erzählerischen und kreativen Reichtum des mongolischen und südostasiatischen Kinos und die Dringlichkeit, mit der die Filmschaffenden dieser Regionen ihre Visionen ihrer gegenwärtigen Gesellschaften teilen: Seien es die Suche nach einer neuen Identität, hin- und hergerissen zwischen der Last der Vergangenheit, der Tradition und zuweilen der Entdeckung der Demokratie oder der rasante, fundamentale Wandel des 21. Jahrhunderts – Themen, die in der gegenwärtigen weltweiten Gesundheitskrise noch an Aktualität gewinnen.

Sophie Bourdon, Leiterin Open Doors und stellvertretende Leiterin Locarno Pro: «Das Locarno Film Festival freut sich, die Protagonistinnen und Protagonisten dieser Ausgabe von Open Doors 2020 ausnahmsweise online vorzustellen, rund um brandneue Projekte für Spielfilme und Animationen – mit dem philippinischen Regisseur Avid Liongoren feiert Open Doors in diesem Genre eine Premiere. Wir freuen uns auf Filmschaffende, die den so freien wie verantwortungsvollenGeist des Festivals weitertragen. Um Künstlerinnen, die sich international bereits einen Namen gemacht haben, wie die indonesische Regisseurin Mouly Surya (Quinzaine des Réalisateurs 2017 mit Marlina the Murderer in Four Acts), die thailändische Regisseurin Anucha Boonyawatana (Malila: The Farewell Flower, Busan International Film Festival 2017 und Open Doors Screenings 2019) oder die philippinische Regisseurin Isabel Sandoval, die ihren ersten Langfilm Señorita am Locarno Film Festival bereits 2011 in der Sektion Cineasti del presente präsentierte. Dazu gesellen sich eine Reihe vielversprechender junge Talente, die Open Doors in den letzten Jahren entdeckt hat, wie der junge burmesische Regisseur Aung Phyoe (Cobalt Blue, Pardi di Domani 2019), der vietnamesische Regisseur Pham Thien An (Stay Awake, Be Ready, Quinzaine des Réalisateurs und Open Doors Screenings 2019) und die mongolische Regisseurin Lkhagvadulam Purev-Ochir (Open Doors Lab 2019)».

Die Sektion umfasst weiter eine ständig wachsende Anzahl Fachpersonen aus der Schwerpunktregion, sowohl Regisseurinnen und Regisseure als auch Produzentinnen und Produzenten. Sie tragen entscheidend zur Förderung neuer Talente bei, namentlich in Ländern mit bedeutenden Herausforderungen wie Kambodscha, Laos oder der Mongolei.

Wenn Open Doors auch dieses Jahr durchgeführt werden kann, ist dies der treuen Unterstützung der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) des Eidgenössischen Department für auswärtige Angelegenheiten (EDA) zu verdanken. Hinzu kommen weitere Partner, die ihr Engagement für das Filmschaffen dieser Regionen auch in der derzeitigen globalen Krise weiterführen wollen. Darunter sind auch dieses Jahr Visions sud est und die Stadt Bellinzona, die den Open Doors Grant als Hauptpreis der Sektion mit einem substantiellen Anteil von 68'000 Franken unterstützen, einem für diese Ausgabe aussergewöhnlich hohen Betrag, der auf mehrere Projekte aufgeteilt werden wird, das Centre national du cinéma et de l’image animée (CNC), das einen Entwicklungsbeitrag von 8'000 Euro vergibt und ARTE France, das den mit 6'000 Euro dotierten Prix Arte Kino International verleiht. Weitere Auszeichnungen werden in Form von Dienstleistungen vergeben, u.a. durch den norwegischen Sørfond-Fonds und weiteren Partnern, die zu einem späteren Zeitpunkt genannt werden.

«Locarno 2020 – For the Future of Films» wird zudem Filme aus den Open Doors-Schwerpunktländern vorstellen. Diese werden dem Publikum vom 5. bis 15. August zugänglich gemacht.

 

https://www.locarnofestival.ch/opendoors

 

Open Doors Hub  

 Fruit Gathering   
von Aung Phyoe  
Myanmar, Frankreich, Tschechien

Inside the Yellow Cocoon Shell (Bên Trong Vỏ Kén Vàng)   
von Pham Thien An  
Vietnam, Singapur, Frankreich

The Godmothers   
von Anucha Boonyawatana   
Thailand, USA

This City is a Battlefield (Perang Kota)  
von Mouly Surya  
Indonesien

Tropical Gothic   
von Isabel Sandoval  
Philippinen

Oasis of Now  
von Chee Sum Chia  
Malaysia

Ze  
von Lkhagvadulam Purev-Ochir  
Mongolei, Frankreich

Zsa Zsa Zaturnnah vs the Amazonistas of Planet X   
von Avid Liongoren  
Philippinen, Frankreich

 

Open Doors Lab

Darung Mony
Studio4  
Kambodscha  

Lomorpich Rithy
PlerngKob  
Kambodscha

Vannaphone Sitthirath
Lao New Wave Cinema Productions  
Laos  

Choo Mun Bel
Sixtymac Production  
Malaysia

Lamin Oo
Tagu Films  
Myanmar  

Uran Sainbileg
IFI Production  
Mongolei  

Supatcha Thipsena
Mobile Lab Project  
Thailand

Kyle Nieva
Screen Asia  
Philippinen

Nguyen Luong Hang
EAST Films  
Vietnam