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Marianne Slot hat mit vielen grossen Persönlichkeiten zusammengearbeitet, darunter mit dem dänischen Regie-Enfant-Terrible Lars von Trier, dessen Filme sie seit 1995 koproduziert. Sie unterstützte auch etablierte Regisseur/innen wie Lucrecia Martel (La mujer sin cabeza [The Headless Woman], 2008), Lisandro Alonso (Liverpool, 2008, und Eureka, 2023 der für das kommenden Festival de Cannes im Wettbewerb Cannes Première nominiert ist), Naomi Kawase (Vision, 2018) und Sergei Loznitsa (Krotkaya [A Gentle Creature], 2017). Ausserdem wagte sie sich an Erstlingswerke wie Via Castellana Bandiera (A Street in Palermo, 2013) der Theaterregisseurin Emma Dante oder dem Debüt von Marian Crişan, Morgen (2010), das im Concorso internazionale des Locarno Film Festival präsentiert wurde.
Giona A. Nazzaro, künstlerischer Leiter des Locarno Film Festival, freut sich, eine Produzentin zu ehren, die im zeitgenössischen Kino tiefe Spuren hinterlässt: «Mit ihrer Herangehensweise hat sie die Zusammenarbeit und Ideenfindung zwischen Autor/innen und Produzent/innen neu definiert. Marianne Slot stellt dabei immer die Einzigartigkeit und kreative Freiheit in den Vordergrund. In einem Zeitalter, in dem das Kino Gefahr läuft, sich immer mehr anzugleichen, erinnert uns Slot daran, wie wichtig Risiko und Freiheit sind.»
Marianne Slot wird den Raimondo Rezzonico Award am Samstagabend, 5. August, auf der Piazza Grande entgegennehmen.
Die Preisverleihung wird von einem ihrer bedeutsamsten Werke begleitet:
Kona fer í stríð (Woman at War) von Benedikt Erlingsson – Island/Frankreich/Ukraine – 2018.
Das Publikum und die Festivalgäste haben am Sonntag, 6. August, im Forum@Spazio Cinema die Möglichkeit, an einem öffentlichen Gespräch mit Slot teilzunehmen.
Der von der Gemeinde Minusio gestiftete Raimondo Rezzonico Award wurde 2002 in Erinnerung an Präsident Raimondo Rezzonico, der das Festival von 1981 bis 1999 leitete, ins Leben gerufen.
Die in Dänemark geborene Marianne Slot, ist eine französische Filmproduzentin, die sich auf das internationale Autorenkino spezialisiert hat. Im Jahr 1993, hat sie in Paris die Filmproduktionsfirma SLOT MACHINE gegründet. Seit 1995 und dem Film Breaking the Waves (1996) ist Slot die französische Produzentin von Lars von Triers Filmen. Während ihrer Karriere hat sie mit internationalen Regisseuren und Regisseurinnen wie Lucrecia Martel, Bent Hamer, Małgorzata Szumowska, Paz Encina, Lisandro Alonso, Emma Dante, Marian Crişan, Juliette Garcia, Yeşim Ustaoğlu, Sergei Loznitsa, Naomi Kawase und Benedikt Erlingsson zusammengearbeitet. Von 1997 bis 2017 war sie Skandinaviens Vertreterin am Internationalen Filmfestival von San Sebastián. Von 2013 bis 2015 war sie Präsidentin von «Aide aux Cinémas du Monde», einer Initiative des französischen Kulturministeriums, des französischen Ministeriums für auswärtige Angelegenheiten, des Centre national du cinéma et de l’image animée (CNC) und des Institut français. Als Mitglied des Collectif 50/50 engagiert sie sich für die Chancengleichheit in der Kinobranche und 2018 war sie eine der 82 Frauen, die auf dem roten Teppich in Cannes schritten um gegen Sexismus in der Filmindustrie zu protestieren. Im Mai 2015 wurde sie in Cannes von der damaligen französischen Kulturministerin Fleur Pellerin mit dem Orden Chevalier des Arts et des Lettres geehrt. Von 1999 bis 2018 war sie zudem Verwaltungsratmitglied der Maison du Danemark in Paris.
Das 76. Locarno Film Festival findet vom 2. bis 12. August 2023 statt.