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Jane Campions Biografie ist geprägt von bedeutenden Meilensteinen in der Filmgeschichte. Sie war die erste Frau, die 1993 für The Piano die Goldene Palme bei den Filmfestspielen von Cannes gewann und wurde zweimal für den Oscar als beste Regisseurin nominiert, wobei sie 2022 für The Power of the Dog die Auszeichnung erhielt. Zudem war sie die erste neuseeländische Regisseurin im Wettbewerb der Filmfestspiele von Venedig, wo sie den Silbernen Löwen für die beste Regie erhielt.
Trotz ihrer beeindruckenden Erfolge bleibt Campion ihrer künstlerischen Unabhängigkeit und Einzigartigkeit treu. Mit jedem ihrer Werke hat sie sich als innovative Filmemacherin profiliert: von der Adaption von Henry James’ Portrait of a Lady (1996) über die Regie des auf einem Bestseller basierenden Thrillers In the Cut (2003) mit Meg Ryan bis hin zur Neuinterpretation und Wiederbelebung des Westerns The Power of the Dog (2021). Mit neun Spielfilmen, einem halben Dutzend Kurzfilmen und den beiden Staffeln der TV-Miniserie Top of the Lake (2013-17) hat sich Campion als eine prägende Gestalterin der zeitgenössischen Filmkunst etabliert.
Während der 77. Ausgabe des Locarno Film Festival (7.-17. August) wird Jane Campion mit dem Pardo d'Onore Manor geehrt und es werden zwei ihrer charakteristischen Filme gezeigt: An Angel at My Table und The Piano, letzterer am Abend der Preisverleihung auf der Piazza Grande.
Giona A. Nazzaro, der künstlerische Leiter des Festivals, sagt: «Mit ihrem Debütfilm Sweetie (1989) hat sich Jane Campion sofort als unverwechselbare Stimme im Film etabliert. Über dreissig Jahre hinweg bleibt die aussergewöhnliche Qualität und die Integrität ihres Schaffens konstant. Campion bewahrt in ihrer künstlerischen Praxis eine bemerkenswerte Komplexität, die es ihr ermöglicht, einen Dialog mit dem Publikum und der Filmindustrie zu führen, ohne jemals ihre Vision oder künstlerischen Ambitionen zu kompromittieren. Ihr Werk zeichnet sich durch gequälte und faszinierende Charaktere aus und zeigt eine beeindruckende Fähigkeit, sich mit den dunkleren Seiten des menschlichen Daseins auseinanderzusetzen. Es gehört zu den herausragenden Beiträgen des zeitgenössischen Filmschaffens. Jane Campions künstlerische Freiheit und ihre Bereitschaft, Risiken einzugehen, um tiefere Einblicke in die Komplexität der menschlichen Erfahrung zu gewinnen, machen sie zu einem unvergleichlichen Bezugspunkt für alle, die Film als Mittel des Ausdrucks und der Emanzipation sehen. Den Pardo d’Onore an Jane Campion zu verleihen, bedeutet, das Kino in all seinen Facetten zu feiern und mutig in die Zukunft zu schauen.»
Die Preisverleihung findet am Freitagabend, den 16. August, auf der Piazza Grande statt. Im Rahmen von Locarno77 werden die folgenden Filme von Jane Campion gezeigt:
An Angel at My Table – Australien, Neuseeland, Vereinigtes Königreich, Vereinigte Staaten – 1990
The Piano – Australien, Neuseeland, Frankreich – 1993
Am Samstag, den 17. August, hat das Publikum die Möglichkeit, Jane Campion bei einer Podiumsdiskussion im Forum @ Spazio Cinema persönlich zu treffen.
Der Pardo d’Onore Manor des Locarno Film Festival wurde bereits an renommierte Filmemacher/innen wie Manoel de Oliveira, Bernardo Bertolucci, Ken Loach, Jean-Luc Godard, Werner Herzog, Agnès Varda, Michael Cimino, Marco Bellocchio, John Waters, Kelly Reichardt und 2023 an Harmony Korine verliehen. Seit 2017 wird die Auszeichnung von Manor, Event Partner des Locarno Film Festival, unterstützt.
Jane Campion war die erste Regisseurin, die 1993 für The Piano die Goldene Palme bei den Filmfestspielen von Cannes erhielt und bei den Academy Awards mit einem Oscar für das beste Drehbuch ausgezeichnet wurde. Zu ihren Werken gehören Filme wie Sweetie (1989), An Angel at My Table (1990), The Portrait of a Lady (1996), Holy Smoke! (1999), In the Cut (2003) und Bright Star (2009). Ihre Vielseitigkeit zeigt sich auch in ihrem Beitrag für die preisgekrönten Mystery-Thrillers Top of the Lake (2013 & 2017). Diese Serie wurde mit acht Emmy-Nominierungen, zwei Golden-Globe-Nominierungen und dem Screen Producers Association Award 2013 als bestes Drama ausgezeichnet. The Power of the Dog feierte 2021 seine Premiere bei den Filmfestspielen in Venedig, wo Campion den Silbernen Löwen für die beste Regie erhielt. Der Film wurde mit mehr als 30 Auszeichnungen für den besten Film und die beste Regie geehrt, darunter Preise bei den Academy Awards, den Golden Globe Awards, den BAFTA Awards und der Directors Guild of America (DGA).
Das 77. Filmfestival von Locarno findet vom 7. bis 17. August 2024 statt.