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Locarno 2020 – For the Future of Films schliesst mit einer positiven Bilanz, sowohl mit Blick auf die Beteiligung des Publikums in den Kinos und im Netz, als auch in Bezug auf die Teilnahme der Fachpersonen aus der internationalen Filmindustrie. Die letzten Kinovorführungen der hybriden Festivalausgabe fanden am Abend des 15. August statt. Die Sonderausgabe des Locarno Film Festivals wurde als Antwort auf die Schwierigkeiten konzipiert, mit welchen sich die Filmindustrie durch die globale Pandemie konfrontiert sieht. Die globale Krise zwang das Locarno Film Festival dazu, sich für dieses Jahr neu zu erfinden.
Die Hauptpreise des Locarno Film Festivals gingen 2020 erstmals an Filme, die noch gar nicht abgedreht sind. Die Gewinnerinnen und Gewinner des Förderwettbewerbs The Films After Tomorrow sind seit Freitag, 14. August bekannt. An der der Schlussveranstaltung vom Samstagabend standen der neue Kurzfilm von Jean-Marie Straub und eine Reihe Kurzfilme aus der Collection Lockdown by Swiss Filmmakers auf dem Programm.
Präsident Marco Solari sagte zum Abschluss von Locarno 2020: «Wir haben unsere Ziele erreicht. Die künstlerische und die operative Leitung haben mit ihren Projekten ein klares Zeichen der Solidarität mit der Filmindustrie gesetzt. Dank des Online-Programms konnten wir die Digitalisierung des Festivals vorantreiben und dank des Kinoprogramms in drei wiedereröffneten Sälen auch unsere Beziehung zum lokalen Publikum festigen.»
Die künstlerische Leiterin Lili Hinstin entwickelte die Sonderausgaben Locarno 2020 – For the Future of Films in ihrem zweiten Amtsjahr: «Ich bin sehr zufrieden mit dem Projekt, das wir gemeinsam mit dem künstlerischen Team in diesen schwierigen Monaten entwickelt haben und das in einem Kontext extremer Unsicherheit entstanden ist. Die überraschenden Reaktionen des Publikums haben uns sehr bewegt und dazu gebracht, über die Zukunft des Kinos nachzudenken. Sie haben gezeigt, dass Kino und Video-on-Demand nicht unbedingt gegensätzlich sein müssen, sondern dass sie nebeneinander bestehen und zusammen Entdeckungen abseits der gewohnten Pfade fördern können. Wir sind zuversichtlich, dass die Projekte von The Films After Tomorrow nicht nur fertiggestellt, sondern bald auch ein neugieriges und leidenschaftliches Publikum finden werden und in einer sich schnell wandelnden Filmindustrie bestehen können».
Der operative Leiter Raphaël Brunschwig kommentierte die Ausgabe: «2020 stellt Menschen, Institutionen und Unternehmen auf die Probe. Darum kommt der Unterstützung, die unsere institutionellen und privaten Partner für Locarno 2020 geleistet haben, eine besondere Bedeutung zu. Sie haben dem gesamten Team die Stabilität und Motivation vermittelt, die es brauchte, um sich einer Aufgabe zu stellen, die sich zwangsläufig von allen vorherigen unterschied. Der Gesundheitsnotstand hat auch die mit der Digitalisierung verbundenen Prozesse unerwartet beschleunigt. Darum haben wir beschlossen, aus der Not eine Tugend zu machen und innerhalb von vier Monaten die Grundlagen für ein Projekt gelegt, dass auf vier Jahre angelegt ist. Wer sich auf unserer neuen Website umgeschaut hat, wird bereits festgestellt haben, dass das Locarno Film Festival nun über eine Plattform verfügt, die in der Lage ist, Filme, Veranstaltungen und andere multimediale Angebote auf Abruf anzubieten, möglicherweise das ganze Jahr über. Diese nue Plattform wurde während Locarno 2020 zehntausendfach besucht und hat unsere Veranstaltung einem weltweiten Publikum nähergebracht. Das physische Festival, zu dem wir im Jahr 2021 zurückkehren wollen, soll daher mit seiner künstlerischen Handschrift die Inspiration für andere Initiativen bilden. Sie sollen es uns ermöglichen, unsere internationale Relevanz weiter zu steigern und ein Modell für das Filmfestival der Zukunft zu gestalten.»
Die Ergebnisse der ersten hybriden Ausgabe des Locarno Film Festivals haben die Erwartungen erfüllt. Die Kinos von Locarno und Muralto, die nach dem Lockdown erstmals wieder geöffnet wurden, empfingen insgesamt 5’950 Besucherinnen und Besucher. Dabei stiessen insbesondere die Filme der Reihe Secret Screening, die von der künstlerischen Leiterin Lili Hinstin kuratiert wurde, mit durchschnittlich über 100 Personen pro Vorführung auf hohen Anklang.
Das Online-Programm des Festivals, das Langfilme, Kurzfilme, Gesprächsrunden, Master classes, Interviews und redaktionelle Inhalte umfasste, verzeichnete vom 5. bis 15. August 320’000 Unique Visitors. Die Filme und die Online-Events des virtuellen Rahmenprogamms wurden 80’000-mal angesehen.
Die Pardi 2020 der Sektion The Films After Tomorrow wurden am Freitag, 14. August an Lucrecia Martel für Chocobar und Marí Alessandrini für Zahorí vergeben. Den gesamten Palmarès von Locarno 2020 – For the Future of Films finden Sie hier.
Die News, die Fotogalerie und die Gespräche zwischen der künstlerischen Leiterin und den Preisträgerinnen und Preisträgern sind unter www.locarnofestival.ch verfügbar.
Wir machen Sie darauf aufmerksam, dass die Filme in der Sektion Pardi di domani und der Sektion Open Doors Screenings online mit einem Medienzugang von Festivals Scope Pro noch bis zum 22. August gesehen werden können. Um Zugang zu erhalten, wenden Sie sich bitte an press@locarnofestival.ch.
Die 74. Ausgabe des Locarno Film Festivals findet vom 4. Bis 14. August 2021 statt.