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Das Locarno Film Festival feiert sein 75-jähriges Jubiläum mit einem Programm, das sich an der Festivalgeschichte orientiert und folglich auf das Kino und dessen fortwährende Erneuerung setzt. Die Filme, die vom 3. bis 13. August gezeigt werden, stehen ganz in der Tradition der Entdeckung. Das Jubiläum wird mit zahlreichen Initiativen begangen, die sich mit der Geschichte des Festivals befassen, so zum Beispiel die Publikation von Locarno on / Locarno off: Geschichte und Geschichten des Film Festivals. Der Autor Lorenzo Buccella erzählt darin neben der offiziellen Chronik auch bisher unveröffentlichte Geschichten aus den Kulissen des Festivals. Sguardi oltre il cinema: Critical essay on the Locarno Film Festival versammelt kritische Würdigungen von mehr als 40 Autor/innen aus aller Welt (Besuchen Sie den Online Shop hier).
Elf renommierte Persönlichkeiten des internationalen und nationalen Kinos haben im Rahmen des Projekts Postcards from the Future Kurzfilme gedreht, die jeden Abend auf der Piazza Grande gezeigt werden. Auch das Locarno Green Project blickt in die Zukunft: Die Initiativen Pardo Verde WWF und der Green Film Fund möchten das Publikum mit den Mitteln des Kinos und seinen Erzählungen für grünes Handeln sensibilisieren. Ausserdem lanciert das Festival in Zusammenarbeit mit Der Post das Projekt Swiss Crypto Stamp 2.0, eine spezielle Serie von Krypto-Briefmarken, die mit kurzen Filmfragmenten der interessantesten Schweizer Nachwuchsfilmschaffenden verbunden sind.
Die Vorführungen von Locarno75 finden auf der Piazza Grande und in den dreizehn Kinos von Locarno sowie im Cinema Otello in Ascona statt. Die Begegnungen und Gespräche mit den Festivalgästen werden im Forum @Spazio Cinema durchgeführt.
An den Medienkonferenzen wurden weiter die Jurys der 75. Ausgabe des Locarno Film Festivals vorgestellt. In der Jury des Concorso internazionale nehmen Platz: der Produzent und Consultant Michel Merkt (Präsident der Jury), die Regisseurin Laura Samani, der Produzent William Horberg, die Filmemacherin Prano Bailey-Bond und der Regisseur Alain Guiraudie. Für die Jurierung des Concorso Cineasti del presente versammeln sich die Produzentin Annick Mahnert, die Regisseurin Gitanjali Rao und der Produzent und Senior Consultant für internationale Koproduktionen Katriel Schory. In der Opera Prima-Jury sitzen der Regisseur Boo Junfeng, der Regisseur und Drehbuchautor Shahram Mokri und die Produzentin Madeline Robert. Die Kurzfilme in der Sektion Pardi di domani werden von Filmeditor und Regisseur Walter Fasano, Regisseurin Azra Deniz Okyay und Produzentin Ada Solomon juriert. Seit diesem Jahr gibt es eine neue Pardo Verde WWF-Jury, bestehend aus der Professorin für Land-Climate Dynamics an der ETH Zürich Sonia I. Seneviratne, der Regisseur Alessandro Rak und der Verantwortlicher für die Studiengruppe Nachhaltigkeit bei Eurimages Thierry Hugot. Sie werden entscheiden, welches Werk ein Umweltthema am besten widerspiegelt.
Bereits angekündigt wurden eine Reihe von Preisträger/innen, die in Locarno geehrt werden: der Pardo d'onore Manor geht an Kelly Reichardt; der Vision Award Ticinomoda an Laurie Anderson; der Locarno Kids Award la Mobiliare an Gitanjali Rao; der Locarno-Film-Festival-Preis für “Beste Produzentin/Bester Produzent” (Premio Raimondo Rezzonico) an Jason Blum; der Pardo alla carriera Ascona-Locarno an Costa-Gavras; und der Lifetime Achievement Award an Matt Dillon.
Giona A. Nazzaro, künstlerischer Leiter: «Das Festival präsentiert ein breit gefächertes, vielfältiges und inklusives Programm, wobei der Wettbewerb etablierte Namen des Weltkinos willkommen heisst und daneben bekannte Newcomer versammelt als auch einige absolute Neuentdeckungen. Anlässlich seines 75-jährigen Jubiläums und getreu seiner Berufung zur Freiheit, bietet Locarno einen Ort der Entdeckungen und Diskussionen zum Kino in all seinen Erscheinungsformen. Dabei ist unser Blick immer fest auf die Zukunft gerichtet.»
17 Filme, darunter 10 Weltpremieren, werden auf der Piazza Grande gezeigt, dem grossen Open-Air-Kino, die jeden Abend bis zu 8.000 Zuschauer/innen empfängt.
Der internationale Wettbewerb von Locarno, der auch dieses Jahr neue Wege in der Filmkunst beschreitet, umfasst 17 Titel, die alle als Weltpremieren um den Pardo d'oro konkurrieren.
Concorso Cineasti del presente
Die Auswahl, die der Entdeckung des Kinos von morgen gewidmet ist, umfasst 15 Filme: Erst- und Zweitwerke, allesamt Weltpremieren.
Neben den Wettbewerben für Kurzfilme von aufstrebenden internationalen und schweizerischen Talenten ist auch der Concorso Corti d'autore wieder im Programm. Der Wettbewerb, der etablierten Regisseuren/innen vorbehalten ist, wurde letztes Jahr erfolgreich lanciert. Vorgestellt werden insgesamt 40 Werke, allesamt Weltpremieren. In diesem Jahr wird werden die Kurzfilmprogramme durch die Präsentation der 12 Kurzfilme ergänzt, die im Rahmen der Spring Academy unter der Leitung von Regisseur Michelangelo Frammartino entstanden sind.
9 Weltpremieren von führenden Regisseur/innen erkunden neue Möglichkeiten des filmischen Erzählens.
Einzigartige Perspektiven auf die Geschichte des Kinos mit 17 Filmen, darunter prestigeträchtige Restaurierungen, wertvolle Wiederentdeckungen und Werke, die das kollektive Bewusstsein geprägt haben.
Die vollständige Präsentation der Werke von Douglas Sirk wird es ermöglichen, die aussergewöhnliche Erzählkunst dieses Regisseurs zu rekonstruieren und zu re-kontextualisieren. Die von Bernard Eisenschitz und Roberto Turigliatto kuratierte Retrospektive wird auch Hommagen an ihn von anderen grossen Meistern/innen des modernen und zeitgenössischen Kinos umfassen. Zu diesem Anlass wird auch ein Buch von Bernard Eisenschitz, der als Erster Zugang zu den Archiven der Familie Sirk in der Cinémathèque suisse hatte, bei Les éditions de l'Œil erscheinen.
Eine filmische Entdeckungsreise mit 9 Titeln für Kinder und Jugendliche, darunter Perlen der Vergangenheit, Vorpremieren und Ausflüge in die Welt der Animation.
Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums von Open Doors wird das erste Jahr des neuen Fokus auf das lateinamerikanische und karibische Kino eingeläutet. Dabei wird ein Überblick über die interessantesten unabhängigen Produktionen aus dieser Region geboten.
7 lange Dokumentarfilme als Welt- oder internationale Premieren, ausgewählt vom Schweizerischen Verband der Filmjournalistinnen und Filmjournalisten.
Eine repräsentative Selektion des aktuellen Schweizer Filmschaffens, in einer Auswahl von Vertretern/innen von SWISS FILMS, den Solothurner Filmtagen und der Schweizer Filmakademie.